Quartalsberichte 2020

Informationen über die globalen Finanzmärkte

Quartalsbericht Q4 2020

Performance Q4 / 2020: Impfstoff-Hoffnung treibt ETF Robo zu neuen Höchstständen

Der hohe Wirkungsgrad der Impfstoffe gegen das Corona-Virus gab den Aktienmärkten zum Ende des Jahres Auftrieb. Einige Märkte erreichten neue Höchststände. Hier finden Sie die Wertentwicklung des ETF Robo im vierten Quartal 2020.

Die Nachfrage nach ETFs ist ungebrochen hoch. Trotz Corona-Pandemie ist das verwaltete Vermögen des US-Investmentpioniers für passive Geldanlagen Vanguard im vergangenen Jahr um 210 Milliarden USD gestiegen und übertrifft erstmals die Marke von 7 Billionen USD weltweit. Auch im vergangenen Corona-Jahr „hielten die Anleger den Kurs“, sagte Vanguard-Chef Tim Buckley der Financial Times:

„Die Anleger haben uns während der schwierigen Marktbedingungen weiterhin ihr Vertrauen ausgesprochen. Das Gesamtvermögen aller Vanguard-Anleger ist über das Gesamtjahr 2020 um 930 Milliarden US-Dollar gewachsen.“

Der Raisin Invest Robo Advisor beinhaltet fünf ETFs und zwei Indexfonds von Vanguard. Im folgenden Quartalsbericht finden Sie eine Übersicht über die Performance der einzelnen Regionen und die Marktentwicklung in den wichtigsten Aktien- und Anleihenmärkten der Welt.

Nordamerika

Der FTSE North America Index legte im vierten Quartal 2020 um 6,4 % zu. Nachrichten über die Zulassung mehrerer Impfstoffe gegen das Corona-Virus gaben den Märkten Auftrieb. Rückenwind verschaffte die US-Regierung vor Weihnachten in Form eines Hilfsprogramms in Höhe von 900 Milliarden USD für die Wirtschaft.

Die Aussicht auf Steuererhöhungen nach dem Wahlsieg Joe Bidens zum US-Präsidenten wirkte sich vor dem Hintergrund nicht negativ auf die Kurse aus. Die US-Zentralbank Fed beschloss, das Niveau der quantitativen Lockerung vorerst aufrecht zu halten, was sich ebenfalls positiv auf die Finanzmärkte auswirkte. Insgesamt schnitten US-Aktien stärker ab als andere Industriestaaten, aber nicht so stark wie Wachstumsmärkte.

Europa

Aktien im FTSE Developed Europe Index stiegen im vierten Quartal 2020 um 11,1 %, ebenfalls aufgrund der Hoffnungen in die neu zugelassenen Impfstoffe von Moderna und BioNtech. Insbesondere Energie- und Finanzunternehmen konnten zulegen, während sich weite Teile Europas in einem Lockdown begeben mussten und die Kontaktbeschränkungen verschärft wurden.

Trotz Gegenwind aus Ungarn und Polen konnten die Regierungschefs der EU den neuen Haushalt in Höhe von 1,8 Billionen EUR verabschieden, inklusive Hilfsmittel in Höhe von 750 Milliarden EUR zur Stabilisierung der Wirtschaft. Nicht zuletzt wurde zum Jahresende ein Brexit-Deal mit Großbritannien zum Austritt des Königreichs aus der Europäischen Union verabschiedet, womit ein großer Unsicherheitsfaktor aus den Märkten entweicht und Unternehmen Planungssicherheit zurückerhalten. Britische Aktien konnten über das Quartal Verluste im Vergleich zu anderen europäischen Ländern aufholen und entwickelten sich positiv.

China und die Wachstumsmärkte

Der FTSE Emerging Markets Index legte im vierten Quartal um 11,6 % zu, unterstützt durch die Schwäche des US-Dollars. Chinesische Aktien schlossen das Quartal im positiven Bereich ab, hinkten aber hinter dem Durchschnitt der Wachstumsmärkte hinterher. Die Untersuchung des Technologie-Unternehmens Alibaba durch die chinesische Regierung und eine weitere Eskalation der Spannungen zwischen den USA und China belasteten die Stimmung an den Märkten. Andererseits gab das Freihandelsabkommen zwischen EU und China Aktien aus dem Reich der Mitte zum Jahresende einen positiven Impuls.

Der brasilianische Aktienmarkt performte stärker als der Durchschnitt. Laut Wirtschaftsministerium in Brasilien beträgt der Handelsüberschuss 51 Milliarden USD in 2020, ein Wachstum von 6 % im Vergleich zum Vorjahr. Offizielle Daten zum Wirtschaftswachstum liegen noch nicht vor, doch alles deutet darauf hin, dass Brasilien den Aufschwung aus dem dritten Quartal fortsetzen kann.

In Taiwan profitierten Technologie-Aktien, allen voran in der 5G- und Halbleiter-Industrie, von einer steigenden Nachfrage, das führte zu einer Outperformance am Gesamtmarkt. Auch in Indien setzte sich der Aufschwung fort, die Zahl der Börsengänge nahm zu und der Aktienmarkt beschloss das Jahr mit einem neuen Allzeithoch.

Asien-Pazifik-Region

Im vierten Quartal konnte der FTSE Developed Asia Pacific ex Japan Index mit 20,4 % kräftig zulegen. Südkorea war einer der am stärksten wachsenden Aktienmärkte der Welt, unterstützt von starken Gewinnen im Technologiesektor und einem Wiederaufleben der Wirtschaft nach der Corona-Krise. Das Land konnte die Fallzahlen von Covid-19 lange niedrig halten, was zu der starken Erholung beigetragen hat. Zum Jahresende ist die Zahl der Infektionen jedoch stark angestiegen. Der Markt wird durch ein großes Interesse internationaler Investoren unterstützt, die weiteres Potenzial in Korea sehen.

Auch in Australien setzte sich der Aufschwung fort, im Gegensatz zu vielen anderen Aktienmärkten konnten die Kurse das Vorkrisenniveau zwar noch nicht wieder erreichen. Die Wirtschaft konnte die Rezession jedoch hinter sich lassen und der Konsum nimmt wieder an Fahrt auf. Im Gegensatz zum Rest der Welt gibt es in Australien nur sehr wenige Covid-19-Fälle und keine flächendeckenden Restriktionen.

Japan

Der FTSE Japan Index legte mit 9,6 % ebenfalls deutlich zu, getrieben von der Hoffnung auf eine schnelle Impfung und einer hohen Nachfrage aus China. Die Binnennachfrage, das Konsumverhalten der Japaner und die Investitionen der Unternehmen bleiben jedoch hinter den Erwartungen zurück. Schuld daran sind die steigenden Infektionszahlen und die Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Die Regierung legte im Dezember ein Hilfspaket in Höhe von umgerechnet 708 Milliarden USD auf, um die wirtschaftliche Erholung zu beschleunigen.

Aktien kleiner und mittelständischer Unternehmen

Der FTSE Global Small Cap Index ist um 17,2 % gestiegen. Small Cap Aktien in den USA starteten im vierten Quartal eine Aufholjagd gegenüber Large Cap Aktien, nachdem ihre Performance im zweiten und dritten Quartal hinter Aktien mit großer Marktkapitalisierung zurückgefallen war. Neben Hoffnungen auf ein schnelles Ende der globalen Pandemie sorgen vor allem fiskalische Hilfsmittel der US-Regierung und eine expansive Geldpolitik der Fed für die starken Kursgewinne der Small Caps. Die steigenden Aktivitäten auf dem Markt für Mergers & Acquisitions setzten zusätzliche Impulse bei Übernahmekandidaten, ebenso wie die starke Nachfrage nach Technologie-Aktien.

Japanische Small Caps entwickelten sich leicht positiv über das gesamte Quartal, britische Small Caps beendeten das Jahr ebenfalls stark.

Globale Anleihen

Die Anleihen im FTSE Global Bond Index legten im vierten Quartal um 0,6 % zu. Die Renditen von Staatsanleihen in den USA und Deutschland entfernten sich weiter: Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen schloss das Quartal bei 0,91 %, während die deutsche 10-Jahres-Rendite auf -0,57 % fiel.

Die Europäische Zentralbank weitete ihre Geldpolitik aus. In Südeuropa fielen daraufhin die Renditen. Die italienischen und spanischen 10-Jahres-Anleihen verzeichneten deutliche Rückgänge von 32 bzw. 20 Basispunkten. Die Rendite der zehnjährigen britischen Anleihen war mit 0,20 % kaum verändert, da die Hoffnung auf schnelle Impfungen durch die Brexit-Unsicherheit bis zum Ende des Jahres und einem dritten Lockdown gedämpft wurde. Die Renditen von Unternehmensanleihen übertrafen die von Staatsanleihen.

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Entwicklung des ETF Robo

Anleger mit einer Aktienquote von 30 Prozent (ETF Robo 30) erzielten im vierten Quartal 3,9 % Rendite. Für Anleger mit einem ausgeglichenen Verhältnis von Aktien und Anleihen (ETF Robo 50) gab es 6,0 %. Das ETF-Portfolio mit einer Aktienquote von 70 % (ETF Robo 70) erzielte 8,1 % und für den ETF Robo 100 standen 11,3 % zu Buche (siehe Grafik, oben).

Die Wertentwicklung seit der Auflage verbessert sich für den ETF Robo 30 auf eine Gesamtrendite von 15,7 %. Der ETF Robo 50 kommt auf einen Wertzuwachs von 20,1 %, bei ETF Robo 70 beträgt die Rendite 24,5 % und für den ETF Robo 100 gibt es 31,1 %. Der deutsche Leitindex DAX hat im gleichen Zeitraum übrigens ein Plus von 15,4 % erzielt.

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Im Vergleich mit aktiven Mischfonds vergrößert der ETF Robo den Abstand zur Benchmark. Mischfonds mit einer Aktienquote von 25 % („cautious“) erzielten seit Ende März 2018 nur 5,2 %. Bei der mit Aktien und Anleihen ausgeglichenen Vergleichsgruppe „moderate“ waren es 9,3 % und bei den „aggressiven“ aktiven Mischfonds mit einem hohen Aktienanteil 15,3 %. Daraus ergibt sich für jeden ETF Robo ein wachsender Renditevorteil:

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Ausblick

Steigende Infektionszahlen, Gesundheitssysteme an der Grenze der Belastbarkeit und weitreichende Lockdowns konnten die Finanzmärkte zum Jahresende nicht erschüttern. Im Gegenteil: Die globalen Aktienmärkte schließen das Jahr der Corona-Pandemie mit einem deutlichen Plus ab und blicken voller Optimismus auf die weltweit größte Impfaktion in der Geschichte der Menschheit.

Passive Geldanlagen wie ETFs und Indexfonds haben den Belastungstest durch die Corona-Krise erfolgreich bestanden. Das zeigt das weiterhin steigende Investitionsvolumen in Vanguard-Fonds und das wachsende Vertrauen der Anleger, die sich durch kurzfristige Kursrückgänge nicht von ihrer langfristigen Anlagestrategie abbringen lassen.

Quartalsbericht Q3 2020

ETF Robo: Globale Aktienmärkte setzen Erholung im dritten Quartal fort

Nach dem starken Sommer-Aufschwung an den Märkten kehrt Ruhe ein. Die globale Pandemie ist noch nicht überstanden, aber die Volatilität geht im dritten Quartal merklich zurück. Die Kurse an den Märkten steigen weiterhin moderat. Auch der ETF Robo (ehemals WeltInvest) vollziehen diese Entwicklung nach.

Hinweis: Am 11.11.2020 wurde WeltInvest in ETF Robo umbenannt. Am Produkt hat sich nichts geändert. Dieser Artikel wurde nachträglich angepasst.

Regierungen und Zentralbanken auf der ganzen Welt stützen die Volkswirtschaften in Folge der Corona-Pandemie mit milliardenschweren Hilfspaketen und einer expansiven Geldpolitik. Das führte im Sommer zum stärksten Aufschwung der Börsengeschichte. Im dritten Quartal 2020 legten die Märkte eine Verschnaufpause ein, die Kurse steigen jedoch weltweit weiter an. Hier ist ein Überblick über die Entwicklung der Aktien- und Anleihenindizes in den WeltInvest ETF-Portfolios.

Nordamerika

Der FTSE North America Index legte im dritten Quartal des Jahres 4,3 % erneu stark zu. Das Wachstum der US-Wirtschaft hat sich im Vergleich zum Vorquartal zwar abgeschwächt, jedoch setzte sich die Erholung aus dem Sommer fort. Neuigkeiten gibt es vom US-Zentralbanksystem Fed. Gemäß Fed-Chef Jerome Powell wird die Zentralbank künftig vorübergehende Überschreitungen des Inflationsziels von zwei Prozent zulassen, bevor sie den Leitzins anhebt. Wann es dazu kommen wird, ist indes völlig offen, da die Inflationserwartungen niedrig sind. Die Fed geht davon aus, dass sie den Leitzins nicht vor dem Jahr 2023 wieder anheben wird.

Die Arbeitslosenquote in den USA sank im dritten Quartal. Folglich verbesserte sich die Erwerbsquote. Sie liegt aber immer noch unter dem Niveau vor dem Ausbruch der Pandemie im Februar. Die Industrieproduktion stieg im dritten Quartal, auch wenn sich die Erholung im verarbeitenden Gewerbe verlangsamt. Auch im Einzelhandel verbesserte sich die Situation. Insbesondere Aktien von Restaurantbetreibern und Bekleidungsherstellern gehörten zu den Gewinnern im Quartal. Fluggesellschaften hingegen gehörten aufgrund sinkender Passagierzahlen weiterhin zu den Verlierern.

Europa

Aktien im FTSE Developed Europe Index traten im dritten Quartal mit 0,2 % auf der Stelle. Die Wachstumsrate des europäischen Wirtschaftsraumes verlangsamte sich und Sorgen über die stark ansteigenden Covid-19-Infektionen nahmen zu. Im Juli genehmigte die EU einen 750 Milliarden EUR schweren Hilfsfonds zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie. Das Geld wird von der Europäischen Kommission an die EU-Länder verteilt und von allen Mitgliedstaaten garantiert. Aufgrund des rasanten Anstiegs der Infektionszahlen wurden neue Beschränkungen zur Eindämmung des Virus angekündigt und umgesetzt. Verschiedene europäische Länder, darunter Deutschland, haben ihre Programme zum Erhalt von Arbeitsplätzen ausgeweitet.

Das Wachstum der Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor kam im September zum Erliegen. Der Einkaufsmanager-Index der Euro-Zone (PMI) fiel auf 50,1. Ein Wert unter 50 signalisiert eine Kontraktion.

Britische Aktien blieben im dritten Quartal hinter Aktien der Euro-Zone zurück. Erneute Ängste vor einem ungeordneten Brexit belasteten die Stimmung, ebenso wie Sorgen um die Folgen einer zweiten Welle von Covid-19-Infektionen. Die Wiedereinführung lokaler Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus dämpften die Aussichten für das britische Wirtschaftswachstum.

China und die Wachstumsmärkte

Der FTSE Emerging Markets Index legte im dritten Quartal um 4,1 % zu. Dieser Anstieg an den Wachstumsmärkten wurde von der Hoffnung auf einen baldigen Covid-19-Impfstoff und eine anhaltende wirtschaftliche Erholung getragen. Die Schwäche des US-Dollars erwies sich als unterstützend.

Chinesische Aktien übertrafen die Wertentwicklung der globalen Aktienmärkte, da sich die Wirtschaft weiter erholte. Offizielle Daten liegen noch nicht vor, aber Umfragen zufolge könnte Chinas Wirtschaft im dritten Quartal um etwa 5,2 % gewachsen sein, das wäre ein weiterer Anstieg nach dem Wachstum von 3,2 % aus dem zweiten Quartal.

Taiwan gehörte aufgrund eines Anstiegs bei IT-Aktien zu den stärksten Wachstumsmärkten. Auch Indien übertraf trotz steigender Covid-19-Fälle die durchschnittliche Wertentwicklung globaler Märkte. Die Regierung Narendra Modis konnte Fortschritte bei den Agrar- und Arbeitsreformen machen.

Der Aktienmarkt in Russland entwickelte sich unterdurchschnittlich, überwiegend aufgrund der Unsicherheit über die US-Außenpolitik im Hinblick auf die US-Präsidentschaftswahlen im November. Auch die Schwäche des Rohölpreises wirkte hemmend auf die Preisentwicklung.

Asien-Pazifik-Region

Im dritten Quartal konnte der FTSE Developed Asia Pacific ex Japan Index mit 0,8 % nur leicht zulegen. Die australische Regierung hat ein 98 Milliarden Dollar schweres Hilfsprogramm aufgesetzt, um die Wirtschaft aus der Rezession zu führen. Während Australiens Wirtschaft im laufenden Jahr schrumpfen soll, erwarten Ökonomen eine Rückkehr zu starkem Wachstum für 2021. Auch in Neuseeland gibt es ein Hilfspaket seitens der Regierung sowie Steuererleichterungen im Kampf gegen die Pandemie.

Koreas Wirtschaft wird im laufenden Jahr vermutlich um 1,3 % schrumpfen, wie die Zentralbank des Landes mitteilt. Eine Leitzinsänderung soll es in diesem Jahr nicht geben. Vor dem Hintergrund steigender Immobilienpreise und einer erhöhten Verschuldung der Haushalte bleibt die Geldpolitik expansiv.

Die Regierung in Hong Kong stimmte indes einem Stimulus-Paket zu, um die Wirtschaft nach dem Ausbruch von Covid-19 und infolge der Spannungen mit China zu stabilisieren.

Japan

Der FTSE Japan Index legte mit 3,7 % deutlich zu. Der Anstieg efolgte trotz einer allmählichen Stärkung des Yen gegenüber dem US-Dollar in diesem Zeitraum und der Rücktritts-Ankündigung des japanischen Premierministers Shinzo Abe. Seit dem 16. September regiert Abes Nachfolger Yoshihide Suga. Der Führungswechsel hatte kaum Auswirkungen auf den japanischen Finanzmarkt.

Obwohl die Unternehmensgewinne deutlich unter Druck gerieten, brachte die Quartalsberichtssaison einige positive Überraschungen. Auch die Industrieproduktion entwickelte sich besser als prognostiziert. Die japanische Zentralbank stellt überdies eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Aussicht.

Aktien kleiner und mittelständischer Unternehmen

Der FTSE Global Small Cap Index ist mit 3,4 % auch im dritten Quartal neben den USA und Japan einer der Wachstumstreiber in den WeltInvest ETF-Portfolios. Small Caps dürften von der finanziellen Unterstützung seitens der Regierungen profitieren, ebenso wie von den niedrigen Zinsen.

Obwohl Unternehmen mit niedriger Marktkapitalisierung sich meist auf den Heimatmarkt konzentrieren und weniger abhängig von makroökonomischen Trends sind, ist die globale Corona-Pandemie und die rückläufige wirtschaftliche Aktivität auch für sie eine Herausforderung. Eine große Welle von Insolvenzen von überschuldeten Small Cap Unternehmen ist im dritten Quartal jedoch ausgeblieben, was der Debatte um künstlich am Leben gehaltene Zombie-Unternehmen die Grundlage entzieht.

Während die Performance von Small Cap Aktien in den USA im laufenden Jahr meist hinter der von Large Cap Aktien mit Technologie-Schwerpunkt zurückblieb, konnten Small Caps im September erstmals besser abschneiden.

Globale Anleihen

Die Anleihen im FTSE Global Bond Index legten im dritten Quartal 0,9 % zu. Positive Faktoren für diese Entwicklungen war die Unterstützung der US Federal Reserve Bank sowie Hoffnung auf die schnelle Entwicklung eines Impfstoffes. Dämpfende Faktoren sind die nahenden Präsidentschaftswahlen in den USA und der erneute Anstieg der Covid-19-Infektionen.

Die Renditen von Staatsanleihen waren gemischt. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen lag bei 0,68 %, während die Rendite der zehnjährigen britischen Schuldtitel auf 0,23 % stieg. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen schloss bei -0,52 %.

Unternehmensanleihen verzeichneten ein positives Quartal, befördert durch die expansive Geldpolitik und der Jagd von Investoren nach Rendite. Ähnliche Effekte gab es auch bei Schwellenländer-Anleihen in USD zu beobachten.

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Entwicklung der WeltInvest ETF-Portfolios

Die Wertentwicklung an den globalen Finanzmärkten wirkt sich wie folgt auf die WeltInvest ETF-Portfolios aus: Anleger mit einer Aktienquote von 30 Prozent (WeltInvest 30) erzielten im dritten Quartal 1,4 %. Für Anleger mit einem ausgeglichenen Verhältnis von Aktien und Anleihen (WeltInvest 50) gab es 1,9 %. Das ETF-Portfolio mit einer Aktienquote von 70 % (WeltInvest 70) erzielte 2,4 % und für WeltInvest 100 standen 3,2 % zu buche (siehe Grafik, oben).

Die Quartalszahlen wirken sich auch auf die Wertentwicklung seit der Auflage von WeltInvest aus. Seit dem 23.3.2018 erzielte WeltInvest 30 eine Gesamtrendite von 10,9 %. WeltInvest 50 kommt auf einen Wertzuwachs von 12,4 %, bei WeltInvest 70 beträgt die Rendite 13,9 % und für WeltInvest 100 gibt es 16,5 %. Der deutsche Leitindex DAX hat im gleichen Zeitraum übrigens ein Plus von nur 7,4 % erzielt.

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Der Vergleich mit aktiven Mischfonds fällt auch in diesem Quartal wieder positiv aus. Die Benchmark „cautious“ mit einer Aktienquote von 25 % erzielte seit Ende März 2018 nur 2,0 %. Bei der mit Aktien und Anleihen ausgeglichenen Vergleichsgruppe „moderate“ waren es nur 3,8 % und bei den „aggressiven“ aktiven Mischfonds mit einem hohen Aktienanteil 7,0 %. Daraus ergibt sich für jedes WeltInvest ETF-Portfolio ein Renditevorteil, wie in der untenstehenden Tabelle aufgeführt:

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Ausblick

Wirft man einen oberflächlichen Blick auf die Entwicklung der globalen Finanzmärkte im dritten Quartal könnte man meinen, die Rückkehr zur Normalität wäre nach der turbulenten ersten Jahreshälfte bereits vollzogen. Doch es gibt noch immer keinen Impfstoff für die Bekämpfung der globalen Gesundheitskrise, die Zahl der Neuinfektionen steigt weiterhin und eine zweite Welle könnte die globale Wirtschaft und auch die Finanzmärkte vor neue Herausforderungen stellen.

Quartalsbericht Q2 2020

ETF Robo Quartalsbericht: Starke Erholung beruhigt Anleger nach Corona-Schock

Die globalen Aktienmärkte haben sich nach dem Corona-Schock im März bis zum Ende des zweiten Quartals erholt. Aber nicht nur das: Es handelt sich um einen der stärksten Aufschwünge der Börsengeschichte. Auch der ETF Robo machen diesen Aufschwung mit und ziehen an der Konkurrenz vorbei.

Die Corona-Krise ist noch nicht ausgestanden. Doch nach dem schlimmsten Einbruch an den globalen Aktienmärkten seit den 30er Jahren starteten die Märkte eine rasante Aufholjagd. Auch ETF Robo sind mit dabei und ziehen im Echtgeld-Test an der Konkurrenz vorbei.

Hinweis: Am 11.11.2020 wurde WeltInvest in ETF Robo umbenannt. Am Produkt hat sich nichts geändert. Dieser Artikel wurde nachträglich angepasst.

Es gibt neue Krisenherde in den USA, Brasilien und anderen Wachstumsmärkten, aber auch Hoffnung in die Entwicklung von wirksamen Impfstoffen in unterschiedlichen Teilen der Welt. Wie es weitergeht, ist unklar. Die Märkte hingegen setzten im zweiten Quartal eindeutig auf einen schnellen Ausweg aus der Krise.

Nordamerika

Der in WeltInvest enthaltene FTSE North America Index legte im zweiten Quartal 2020 um 23,3 % zu. Auslöser dafür waren die Lockerungen der Lockdown-Maßnahmen, die anhaltend expansive Geldpolitik und finanzielle Unterstützung seitens der Regierung. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit war zu Beginn des zweiten Quartals dramatisch, verlangsamte sich aber zum Ende hin erheblich. Auch die Einzelhandelsumsätze stabilisierten sich.

Der Optimismus der Anleger wurde jedoch durch einen anschließenden Anstieg der Covid-19-Fälle gedämpft, der einige Staaten veranlasst hat, die Lockerung der Sperrmaßnahmen zu überdenken oder rückgängig zu machen. In den Bundesstaaten Texas, Florida, Kalifornien und Arizona stiegen die Fälle und Krankenhausaufenthalte deutlich an. An einem Tag überstieg die Zahl der Neuinfektionen in den USA die Marke von 70.000.

Europa

Aktien im FTSE Developed Europe Index konnten im zweiten Quartal 16,3 % zulegen. Die baltischen Länder und Österreich gehörten zu den ersten, die den Lockdown im April aufgrund ihres Erfolgs bei der Eindämmung von Covid-19 beendeten. Spanien, Frankreich und Italien warteten etwas länger, bevor sie die Maßnahmen lockerten.

Weitere Unterstützung fanden Aktien durch das größte Haushalts- und Finanzpaket in der Geschichte der EU. Das Paket umfasst 1,8 Billionen EUR. Davon sollen 1.074 Milliarden EUR für den nächsten siebenjährigen Haushalt der EU und 750 Milliarden Euro für ein Konjunktur- und Investitionsprogramm gegen die Folgen der Pandemie verwendet werden. Die Europäische Zentralbank bot ebenfalls Unterstützung an. Sie weitete ihr Anleihenkaufprogramm auf 1,35 Billionen Euro aus.

Während die Wirtschaft in der Eurozone im ersten Quartal um 3,6 % geschrumpft ist, haben sich wichtige Indikatoren im zweiten Quartal verbessert. Der Einkaufsmanagerindex der Eurozone (PMI) stieg im Juni auf 47,5. Das ist ein enormer Anstieg im Vergleich zu 31,9 im Mai und 13,6 im April. Ein Wert von über 50 signalisiert Wachstum im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor.

China und die Wachstumsmärkte

Der FTSE Emerging Markets Index gewann im zweiten Quartal 17,4 % dazu. Die Aktien der Wachstumsmärkte verzeichneten damit ihre stärkste Quartalsrendite seit mehr als einem Jahrzehnt, wobei die Schwäche des US-Dollars die Renditen verstärkte. Dies ist vor allem deshalb überraschend, weil die Zahl der neuen täglichen Fälle von Covid-19 in einigen Ländern steigt.

Die chinesische Wirtschaftstätigkeit verbesserte sich: Der PMI des verarbeitenden Gewerbes stieg im Juni auf 51,2. Der Export hingegen sank im Vergleich zum Vorjahr leicht (-3,3 %). Unterdessen kündigte die Regierung im Mai weitere fiskalische Unterstützung an. Die geopolitischen Bedenken nehmen jedoch zu, seit sich die Konfrontation mit den USA über Handels- und Technologiefragen wieder verschärft.

Auch in den anderen Wachstumsmärkten entwickelten sich die Märkte positiv. Taiwan übertraf den regionalen Index in der Hoffnung auf eine Erholung der globalen Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte 2020. Indiens Zentralbank leistete im April zusätzliche Unterstützung, worauf im Mai ein umfangreiches Konjunkturpaket angekündigt wurde. Das Land profitierte auch von niedrigeren Ölpreisen. Südafrika schnitt ebenfalls etwas besser ab als der Durchschnitt des Index. Dort beendete die Regierung den Lockdown, um die Wirtschaft wieder zu öffnen. Die Wirtschaftstätigkeit begann sich zu erholen, wie die Daten aus dem PMI des Verarbeitenden Gewerbe im Juni zeigen. In Brasilien gab es trotz Währungsschwäche und steigender Infektionszahlen kräftige Gewinne.

Asien-Pazifik-Region

Im zweiten Quartal hat der FTSE Developed Asia Pacific ex Japan Index 18,3 % zugelegt. Die Märkte der Asien-Pazifik-Region wurden durch neue Impulse der großen Zentralbanken beflügelt. Auch die anhaltende Normalisierung innerhalb der Region und die Öffnungen der Volkswirtschaften in der ganzen Welt trugen dazu bei.

In Korea fiel die Berichtssaison der Unternehmen besser aus als erwartet und beflügelte die Märkte, ebenso wie die Ankündigung zusätzlicher wirtschaftlicher Unterstützung durch die Regierung. Singapur schnitt etwas schlechter als die Region ab.

Auch Hongkong schnitten Aktien angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen schlechter ab als der Gesamtmarkt. China führte zum Ende des Quartals ein nationales Sicherheitsgesetz in Hongkong ein, was auf großen Widerstand in der Bevölkerung trifft.

In Australien gab es hingegen das beste Quartal seit 11 Jahren. Auch hier überwiegt die Unterstützung der Zentralbank den Anstieg der Covid-19 Neuinfektionen. Ein Wiederaufleben der Beschäftigung und die steigende Geschäftstätigkeit in China unterstützen den Auftrieb. In Neuseeland gab es sogar das beste Quartal in der Geschichte des Aktienmarktes.

Japan

Der japanische Aktienmarkt, abgebildet durch den FTSE Japan Index, legte mit 11,9 % ebenfalls deutlich zu. Obwohl es im Juni eine gewisse kurzfristige Währungsvolatilität gab, blieb der Yen während der drei Monate relativ stabil. Der Transport-, Versicherungs- und Versorgungs-Sektor fiel hingegen hinter dem allgemeinen Marktanstieg zurück. Die Fluggesellschaften schwächten sich weiter ab.

Die praktischen Beschränkungen der sozialen und geschäftlichen Tätigkeit waren in Japan weit weniger restriktiv als in Europa, jedoch erfolgreich. Premierminister Abe konnte dann eine schrittweise Aufhebung des Ausnahmezustands verkünden. Die japanische Regierung hat auch ihre haushaltspolitische Reaktion auf die Krise weiter verstärkt und einen zweiten Nachtragshaushalt aufgestellt. Nachdem die Bank of Japan ab März ihre Käufe von börsengehandelten Indexfonds (ETF) erhöht hat, kündigte sie weitere geldpolitische Initiativen an.

Aktien kleiner und mittelständischer Unternehmen

Der FTSE Global Small Cap Index war mit 27,1 % der stärkste Wachstumstreiber in den WeltInvest ETF-Portfolios. Vor allem kleine Unternehmen in den USA und Japan trugen zu diesem starken Wachstum bei. In Japan performten kleine Unternehmen stärker als Large Caps über das gesamte Quartal.

Die Berichtssaison fiel für Small Cap Unternehmen im zweiten Quartal zwar sehr schlecht aus, aber an der Börse wird die Zukunft gehandelt und Analysten erwarten viel bessere Zahlen im dritten Quartal. Hinzu kommt Unterstützung durch die Zentralbanken, die den Risikoappetit der Investoren nach wie vor nährt.

Globale Anleihen

Globale Anleihen im FTSE Global Bond Index legten im zweiten Quartal 2,4 % zu. Die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen aus den USA und Deutschland haben sich kaum verändert. Im Juni gab es bei US-Staatsanleihen einen Abverkauf: Aufgrund von guten US-Arbeitsmarktdaten wendeten sich Anleger risikoreicheren Anlageklassen wie Aktien zu.

In Europa gab es einen Rückgang der italienischen 10-Jahres-Rendite von über 22 Basispunkten (bps) auf 1,26 %. Italienische Anleger antizipierten den Abschluss des riesigen Hilfspakets der EU zur Bekämpfung der Corona-Krise.

Unternehmensanleihen im Investment-Grade-Bereich schnitten stark ab und übertrafen die Renditen von Staatsanleihen, da sie von einem stärkeren Risikoappetit profitierten. Investment-Grade-Anleihen sind Anleihen hoher Qualität, die von einer Ratingagentur bewertet werden.

Auch Anleihen der Schwellenländer erholten sich kräftig. Staats- und Unternehmensanleihen, die in stabilen Währungen notierten, trugen den Hauptanteil dazu bei.

Entwicklung der WeltInvest ETF-Portfolios

Die WeltInvest ETF-Portfolios folgten dem starken Auftrieb an den globalen Märkten im zweiten Quartal. Für WeltInvest 30 gab es einen Zuwachs von 7,0 %, das ausgeglichene WeltInvest 50 erzielte 10,4 %, bei WeltInvest 70 waren es 14,0 % und das 100-prozentige Aktienportfolio WeltInvest 100 wuchs um 20,1 %. Gemäß den Erwartungen steigen Rendite und Schwankungen, je höher die Aktienquote ausfällt.

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Auch die Gesamt-Performance von WeltInvest hat sich nach Q2 wieder erholt. Auffällig hierbei ist, dass die ETF-Portfolios trotz unterschiedlicher Aktienquote seit Auflage näher zusammengerückt sind. Seit dem 23.3.2018 beträgt die Gesamtrendite für WeltInvest 30 mit dem höchsten Anleihen-Anteil 9,3 %. WeltInvest 50 erzielt 10,4 %, bei WeltInvest 70 beträgt die Rendite 11,2 % und für WeltInvest 100 stehen 12,9 % zu Buche. Der deutsche Leitindex DAX hat im gleichen Zeitraum übrigens ein Plus von nur 3,6 % erzielt.

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Passive Investmentfonds schneiden langfristig besser ab als aktiv gemanagte Fonds. Das zeigt auch der direkte Vergleich mit einer Benchmark aktiv gemanagter Mischfonds vom Fondsanalysehaus Morningstar. Die Benchmark „cautious“ mit einer Aktienquote von 25 % erzielte seit Ende März 2018 nur 0,6 %. Die mit Aktien und Anleihen ausgeglichene Vergleichsgruppe „moderate“ waren es nur 1,7 % und bei den „aggressiven“ aktiven Mischfonds nur 3,9 %. Den Renditevorteil der WeltInvest ETF-Portfolios haben wir in der folgenden Tabelle aufgeführt.

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Ausblick

Die Erholung an den Märkten im zweiten Quartal fiel sehr viel stärker aus, als es Experten erwartet hatten. Das hängt überwiegend mit einer umfassenden Unterstützung durch die Zentralbanken und Regierungen auf der ganzen Welt zusammen, zuletzt bestätigt durch die Maßnahmen der Europäischen Union. Es hat sich erneut bestätigt, dass langfristig orientierte Anleger kurze Krisenzeiten mit ETF-Portfolios aussitzen können.

Die Aufhebung des Lockdowns in weiten Teilen der Welt hat zur Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Aktivität, aber auch zu neuen Corona-Hotspots geführt. Die Krise ist also noch lange nicht ausgestanden. Selbst wenn es einen Impfstoff in diesem Jahr geben sollte, sind die Fragen der Massenproduktion und globalen Distribution noch völlig unbeantwortet.

Es bleibt abzuwarten, ob nationale Eigeninteressen überwiegen oder globale Kooperation und Solidarität dazu führen werden, dass ein Impfstoff auch dort ankommt, wo er benötigt wird.

Quartalsbericht Q1 2020

Quartalsbericht: ETF Robo besteht Herausforderung aus der Corona-Krise

Für Anleger ging es im ersten Quartal deutlich bergab. Doch der Raisin Invest ETF Robo behauptet sich nicht nur gegen die Benchmark aus aktiven Mischfonds, sondern schneidet auch besser ab als der Deutsche Aktienindex DAX. Hier sind alle Zahlen, Daten und Fakten in unserem Marktrückblick.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) bezeichnet die globale Corona-Pandemie als schlimmste Wirtschaftskrise seit der großen Rezession der 1930er Jahre. Mit der steigenden Zahl der Neuinfektionen und Todesfälle haben Regierungen weltweit weite Teile ihrer Wirtschaft geschlossen. Auch auf den globalen Finanzmärkten ging es deutlich bergab, bevor eine starke Erholung im April einsetzte. Die im ETF Robo enthaltenen Marktregionen entwickelten sich wie folgt.

Hinweis: Am 11.11.2020 wurde WeltInvest in ETF Robo umbenannt. Am Produkt hat sich nichts geändert. Dieser Artikel wurde nachträglich angepasst.

Nordamerika

Der in WeltInvest enthaltene FTSE North America Index verlor im ersten Quartal des neuen Jahrzehnts -18,1 %, als das Coronavirus die globale Wirtschaft zunehmend lahmlegte. Die Zahl der Neuinfektionen und Todesfälle steigt. Die Arbeitslosenzahlen steigen dramatisch. Weitere Wirtschaftsindikatoren deuten darauf hin, dass der Anstieg weiter zunehmen wird.

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat im März erstmals seit der globalen Finanzkrise die Zinsen auf nahezu Null Prozent gesenkt und ein unbegrenztes Programm zum Ankauf von Anleihen (Quantitative Easing) angekündigt. Die US-Regierung verabschiedete ein Konjunkturpaket in Höhe von 2 Billionen Dollar und es gibt Anzeichen, dass es ein weiteres Paket geben könnte. Neben Direktzahlungen an private Haushalte handelt es sich vor allem um Darlehen an kleine und notleidende Unternehmen.

In allen Sektoren gab es deutliche Rückgänge. Energieaktien wurden hart getroffen und der Ölpreis brach stark ein. Auch Finanz- und Industrieaktien mussten starke Kursverluste verkraften. Die Bereiche Informationstechnologie und Gesundheitswesen verloren zwar auch, hielten sich aber etwas besser.

Europa

Aktien im FTSE Developed Europe Index verbuchten mit -22,7 % sogar noch stärkere Verluste als in den USA. Italien und Spanien gehören zu den am schwersten vom Virus betroffenen Ländern. Nationen in ganz Europa haben Schritte unternommen, um die Bewegungsfreiheit von Menschen einzuschränken und Teile ihrer Volkswirtschaften zu schließen. Das Wachstum in Europa war schon vor dem Ausbruch des Corona-Virus fragil, in Deutschland gab es ein Nullwachstum. Aktuelle Quartalszahlen für das BIP des Kontinents liegen noch nicht vor, aber es wird mit einem starken wirtschaftlichen Abschwung gerechnet.

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für März fiel auf ein Rekordtief von 31,4 Punkten (von 51,6 im Februar). Der Index bezieht sich auf Unternehmen sowohl im Dienstleistungssektor als auch im Verarbeitenden Gewerbe, ein Wert unter 50 zeigt einen Rückgang der Wirtschaftsleistung an.

Alle Sektoren verloren im Quartal an Wert. Defensive Bereiche des Marktes wie Gesundheitswesen und Versorgungsunternehmen verloren vergleichsweise weniger stark an Wert. Finanz- und Industriesektoren gehörten zu den am stärksten betroffenen Sektoren. Banken in ganz Europa setzen Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe aus. Sie sollen ihre Kreditvergabe an Unternehmen ausweiten.

Die Europäische Zentralbank kündigte ein 750 Milliarden Euro Programm für den Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen an. Die Europäische Kommission und Regierungen in ganz Europa schnürten Ausgabenpakete zusammen, um Unternehmen und Haushalte dabei zu helfen, ihre laufenden Kosten zu decken.

China und die Wachstumsmärkte

Der FTSE Emerging Markets Index verlor -22,4 % vom Jahresbeginn bis Ende März. Die Ausbreitung des Virus führte zuerst in China zu scharfen Ausgangssperren und zu einem starken Rückgang der Wirtschaftstätigkeit. Experten rechnen deshalb im laufenden Jahr mit einer weltweiten Rezession.

Im Welthandel ist nicht nur das Angebot, sondern auch die Nachfrage rückläufig. Während die Produktion in China in einigen Industrien bereits wieder anläuft, fehlt es im Rest der Welt an Aufträgen infolge der Corona-Krise. Obwohl auch in China die Aktienkurse der Unternehmen einbrachen, schnitt der chinesische Sektor besser ab als der Durchschnitt der Wachstumsmärkte. China versucht die Rückkehr zur Normalität zuerst zu meistern. Die Quarantäne-Maßnahmen wurden zum Ende des Quartals gelockert.

Brasilien war der schwächste Markt im Index der Entwicklungsmärkte, wobei die Währungsschwäche die negativen Renditen verstärkte. Die Zentralbank senkte ihren Leitzins und kündigte Maßnahmen an, darunter Reduzierungen der Einlagereserven für Banken und Maßnahmen zur Stabilisierung der Währung.

In Indien war die Performance im ersten Quartal unterdurchschnittlich im Vergleich zum Index der Wachstumsmärkte. Als die Zahl der Covid-19-Fälle zu steigen begann, verkündete Regierungschef Narendra Modi einen Lockdown, der noch bis Mai andauern soll.

Auch in Taiwan sind die Märkte im ersten Quartal eingebrochen, bevor die Erholung einsetzte. Doch im Gegensatz zu anderen Wachstumsmärkten gab es in Taiwan bislang keine scharfen Maßnahmen wie eine Ausgangssperre oder einen Shutdown der Wirtschaft. Die Region leistet einen wichtigen Beitrag für die globale Tech-Industrie.

Asien-Pazifik-Region

Im ersten Quartal hat der FTSE Developed Asia Pacific ex Japan Index -24,6 % verloren. Nicht nur die drohende Covid-19-Pandemie und die Aussicht auf eine globale Rezession, auch die Stärke des US-Dollars belastet die Renditen.

In Südostasien (ASEAN-Märkte) waren die Verluste noch stärker. Auch in Südkorea brachen die Aktienkurse ein. Unterdessen scheint die Ausbreitung des Virus in Hongkong relativ eingedämmt zu sein.

Japan

Der FTSE Japan Index büßte -24,6 % an Wert ein. Obwohl der Yen als sicherer Hafen für Anleger in Krisenzeiten gilt, war die japanische Währung im ersten Quartal außerordentlich volatil. Auch die Entwicklung am Aktienmarkt war von Schwankungen gekennzeichnet. Kleinere Unternehmen waren im Quartal trotz einer relativen Erholung in der zweiten Märzhälfte deutlich schwächer als Aktien in den größeren Indizes.

Das Virus breitet sich in Japan langsamer aus und auch die Sterblichkeitsrate ist niedriger. Dies hat bisher zu einer etwas weniger strengen Reaktion der Behörden geführt. Doch Bars und Nachtclubs sind noch immer geöffnet. Es ist daher möglich, dass Tokio in naher Zukunft strengere Beschränkungen für die Bevölkerung auferlegen wird.

Aktien kleiner und mittelständischer Unternehmen

Kleine und mittelständische Unternehmen sind generell anfälliger für Krisen als große Unternehmen. Daher überrascht es kaum, dass der FTSE Global Small Cap Index mit einem Minus von -28,5 % am deutlichsten in den WeltInvest Portfolios an Wert verloren hat.

Allerdings führen Small Cap Aktien, vor allem im wichtigsten Small Cap Index in den USA, derzeit auch die Erholung an den Aktienmärkten an. Entscheidend für die weitere Entwicklung im Sektor ist auch der Zugang zu neuen Krediten. Kleinere Unternehmen haben eine durchschnittlich höhere Schuldenlast als größere Unternehmen.

Globale Anleihen

Auf der Suche nach einem sicheren Hafen wenden sich Anleger in Krisenzeiten zuerst an die Anleihenmärkte. In den WeltInvest Portfolios erwiesen sich Anleihen als Stabilitätsanker. Die Kurse von Staats- und Unternehmensanleihen stiegen im FTSE Global Bond Index um 1,0 % und die Renditen gingen zurück.

Auf den Anleihenmärkten gab es hohe Schwankungen. Die Renditen und Preise von Staatsanleihen waren volatil, erreichten zunächst extreme Tiefststände und stiegen dann wieder, als Investoren liquide Mittel verkauften, um sich mit Geld zu versorgen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel im Quartal von 1,92 % auf 0,63 %. Die deutsche 10-Jahres-Rendite fiel von -0,19 % auf -0,49 %.

Der US-Börsenhandel wurde wegen des Umfangs der täglichen Bewegungen mehrmals vorübergehend ausgesetzt und Unternehmen waren mehrere Tage lang nicht in der Lage, Anleihen zu begeben. Erst als die Federal Reserve ankündigte, Unternehmensanleihen zu kaufen, stiegen die Kurse von Investment-Grade-Anleihen auf Rekordhoch.

Entwicklung der WeltInvest ETF-Portfolios

Die WeltInvest ETF-Portfolios folgten dem Abschwung an den globalen Aktienmärkten infolge der Corona-Krise. Die Quartalsrendite beträgt -6,6 % für WeltInvest 30, hier erwies sich das große Anleihensegment von 70 % als Stabilitätsanker. Das ausgewogene WeltInvest 50 verlor -11,3 %. Bei WeltInvest 70 ging es um -16,5 % bergab und bei WeltInvest 100 bekamen Anleger den Abschwung an den globalen Aktienmärkten mit -22,1 % deutlich zu spüren.

Beim deutschen Leitindex DAX ging es allerdings mit -24,8 % noch stärker bergab. Dieser Vergleich verdeutlicht die Vorteile eines global diversifizierten Portfolios.

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Die Corona-Krise wirkt sich auch auf die Gesamtperformance seit Auflage von WeltInvest am 23. März 2018 aus. Dennoch sind alle vier Portfolios im April aufgrund der starken Erholung an den Märkten wieder im Plus, wie aus dem Chart ersichtlich wird (Stand: 14. April 2020).

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Viele Anleger in Deutschland haben noch immer teure, aktiv gemanagte Mischfonds oder Multi-Asset-Fonds in ihren Depots liegen. Diese versprechen ihren Investoren in Krisenzeiten durch aktive Risikosteuerung eine Begrenzung der Verluste. Ein Vergleich von WeltInvest mit der durchschnittlichen Performance einer Benchmark aus aktiven Mischfonds mit vergleichbarer Aktienquote spricht hingegen eine andere Sprache. Die Morningstar Benchmark „cautious“ mit einer durchschnittlichen Aktienquote von 25 % ist vom Risikoprofil her noch konservativer als WeltInvest 30. Dennoch liegen die Verluste der Benchmark mit 995 Fonds im ersten Quartal bei -8,3 % wesentlich höher als bei WeltInvest 30 (-6,6 %).

Die ausgewogene Benchmark „moderate“ mit einer Aktienquote von ungefähr 50 % verliert zu Jahresbeginn -12,6 %, WeltInvest 50 hingegen nur -11,3 %. Die Morningstar-Benchmark „aggressive“ mit ca. 75 % Aktienanteil schneidet im ersten Quartal ebenfalls schlechter ab (-16,7 %) als WeltInvest 70 (-16,5 %).

Die Zahlen verdeutlichen die begrenzte Wirkung von aktivem Risikomanagement bei Mischfonds und die negative Auswirkung von hohen Gebühren für die Gesamtrendite. Folgende Tabelle veranschaulicht zudem den Renditevorteil von WeltInvest-Anlegern seit Auflage der Portfolios im März 2018.

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Ausblick

Die Ausbreitung des Corona-Virus, der Stillstand des öffentlichen Lebens und ein globaler Shutdown breiter Teile der Wirtschaft haben die Finanzmärkte und Anleger im ersten Quartal überrascht. Doch Zentralbanken und Regierungen haben schnell reagiert und in nahezu unbegrenztem Ausmaß Liquidität bereitgestellt, um die Märkte zu stabilisieren und die Wirtschaft anzukurbeln. Dies führte zu einer deutlichen Erholung am Aktienmarkt im April, welche die Kurse an den globalen Aktienmärkten über 20 % von ihren Tiefständen empor hob.

Wie es an den Märkten weitergehen wird, ist indes unklar. Neue Zahlen über die globale Entwicklung der Arbeitslosenzahlen sowie die startende Berichtssaison der Unternehmenszahlen werden weitere Anhaltspunkte dazu liefern. Eine Normalisierung der globalen wirtschaftlichen Aktivität ist daher noch lange nicht absehbar.

Mit WeltInvest erhalten Anleger ein global diversifiziertes Portfolio, mit dem sie auch die Corona-Krise überstehen können und den Vergleich mit aktiven Mischfonds und dem DAX nicht scheuen müssen.

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