Staatsanleihen in Österreich (12/2025)

Erfahren Sie alles zu Anleihen der Republik Österreich: Funktionsweise, Vor- und Nachteile, aktuelle Entwicklung der Rendite.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Definition: Staatsanleihen (in Österreich Bundesanleihen) sind Schuldverschreibungen, mit denen sich ein Staat Kapital beschafft.

  • Zinsen: Anlegerinnen und Anleger erhalten für ihr eingesetztes Kapital regelmäßige Zinszahlungen (Kupon) für die Laufzeit der Anleihe. Die Rendite der Anleihe ergibt sich aus dem Kurswert und dem Kupon. 

  • Aktuelle Rendite: Die Republik Österreich gab im August eine siebenjährige Bundesanleihe heraus. Das Emissionsvolumen (Summe des Kapitals) beträgt 862,5 Millionen Euro bei einer Rendite von rund 2,89 % (Stand: 12.2025).

Definition: Was sind Staatsanleihen und wie funktionieren sie?

Staatsanleihen (in Österreich Bundesanleihen) sind Wertpapiere (Schuldverschreibungen), mit denen sich Staaten Geld von Anlegerinnen und Anlegern leihen. Der Staat nutzt beispielsweise dieses Kapital, um Haushaltslücken (Defizite) zu schließen oder große Projekte zu finanzieren. Wenn Sie eine Staatsanleihe kaufen, leihen Sie dem Staat für eine bestimmte Zeit Geld. Im Gegenzug bekommen Sie:

  • Regelmäßige Zinsen (Kupon) – der Staat zahlt Ihnen in festgelegten Abständen einen Zinssatz auf den Nennwert der Anleihe.
  • Die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals – am Ende der Laufzeit erhalten Sie den Nominalwert (eingesetztes Kapital) der Anleihe zurück.
  • Kursgewinne – sie können während der Laufzeit entstehen, wenn der Kurs der Anleihe steigt. Das passiert zum Beispiel, wenn die Zentralbank die Zinsen senkt. Dann steigt der Kurs, die Rendite sinkt und passt sich so dem niedrigen Zinsniveau an. Zu diesem Zeitpunkt kann eine Anleihe mit Kursgewinn veräußert werden. Wird sie bis zur Endfälligkeit gehalten, wird sie zum Nennwert zurückgezahlt.

Während der Laufzeit können Sie Staatsanleihen an der Börse oder über Handelsplattformen kaufen und verkaufen. Der Kurs kann aus folgenden Gründen schwanken:

  • Zinsänderungen
  • Änderung der Zinserwartungen für die Zukunft
  • Änderungen der Inflationserwartungen
  • Bonität (Kreditwürdigkeit) des jeweiligen Staates

Was kennzeichnet Staatsanleihen aus Österreich?

Österreichische Staatsanleihen werden von der Republik Österreich über die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) emittiert (herausgegeben). Die Emissionen erfolgen regelmäßig im Rahmen eines festgelegten Jahresprogramms. Das Jahresprogramm der OeBFA ist der offizielle Plan der Republik Österreich für die Staatsfinanzierung im laufenden Jahr. Es legt fest:

  • Welche Wertpapiere emittiert werden, wie beispielsweise Bundesanleihen.
  • Das geplante Finanzierungsvolumen, das heißt, wie viel Mittel der Staat beschaffen möchte.
  • Wann die Auktionstermine stattfinden (meist gleichmäßig verteilt über das Jahr).

Die OeBFA veröffentlicht dazu jeweils im Dezember des Vorjahres einen Emissionskalender mit den geplanten Auktionsdaten für das kommende Jahr. Kurz vor jedem Termin (in der Regel donnerstags) gibt die OeBFA die genauen Details zur Emission bekannt. Als Anlegerin beziehungsweise Anleger können Sie Staatsanleihen aus Österreich typischerweise mit Laufzeiten von fünf, zehn, 30 oder 100 Jahren erwerben. Der Mindestbetrag für eine Veranlagung liegt in der Regel bei 1.000 €.

Was sollte man beim Kauf von Staatsanleihen beachten?

Wenn Sie Staatsanleihen kaufen möchten, sollten Sie verschiedene Faktoren berücksichtigen. Beispielsweise wären das die Kosten, die Laufzeit und die Marktsituation:

  • Kostenstruktur: Bei Staatsanleihen können beispielsweise Depotkosten die Rendite beeinflussen.
  • Laufzeit und Kupon: Staatsanleihen mit längerer Laufzeit reagieren sensibler auf Veränderungen des Marktzinsniveaus. Daher ist es sinnvoll, die Zinsen der Staatsanleihen stets im Verhältnis zur gewünschten Laufzeit zu bewerten.
  • Markteinfluss: Der Kauf- und Verkaufskurs einer Staatsanleihe kann je nach aktueller Marktlage schwanken. Bei einem steigenden Marktzinsniveau fallen die Kurse einer Staatsanleihe und umgekehrt.

Vor- und Nachteile von Staatsanleihen

Staatsanleihen stellen in unterschiedlichen Marktphasen eine attraktive Ergänzung zum Investitionsportfolio dar. Es ergeben sich verschiedene Vor- und Nachteile, die zu berücksichtigen sind:

Vorteile von Staatsanleihen

Sie als Anlegerin beziehungsweise Anleger können mit Staatsanleihen langfristig planen. Diese Art von Anleihen gilt aufgrund der hohen Bonität vieler Staaten als vergleichsweise verlässlich. Die Vorteile zeigen sich in mehreren Bereichen:

  • Regelmäßige Kuponzahlungen: Bundesanleihen bieten regelmäßige Zinserträge über den Kupon sowie eine Rückzahlung zum Nennwert, sofern die Anleihe bis zur Fälligkeit gehalten wird.
  • Hohe Bonität: Staaten mit guter Kreditwürdigkeit erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer zuverlässigen Rückzahlung.
  • Breite Verfügbarkeit: Staatsanleihen sind über Börsen und digitale Plattformen leicht zugänglich und in verschiedenen Laufzeiten erhältlich.
  • Diversifikation: Diversifikation bedeutet, dass Sie mit einem Portfolio Ihr Geld auf verschiedene Länder, Laufzeiten und Wertpapiere verteilen können. Anstatt einzelne Staatsanleihen selbst auszuwählen, können Sie beispielsweise in ETFs (Exchange Traded Funds) investieren. Ein ETF ist ein börsengehandelter Indexfonds, der die Wertentwicklung mehrerer Wertpapiere (zum Beispiel Aktien und Anleihen) gleichzeitig abbildet. So reduzieren Sie das Risiko, da Ihr Vermögen nicht allein von der Entwicklung einer einzelnen Staatsanleihe abhängig ist.

Nachteile von Staatsanleihen

Staatsanleihen können mit Risiken verbunden sein. Diese ergeben sich vor allem aus Markt- und Emittentenfaktoren:

  • Zinsänderungsrisiko: Steigende Marktzinsen können den Wert bestehender Staatsanleihen mindern, da ihre Kupons weniger attraktiv wirken.
  • Laufzeit: Anleihen mit langen Laufzeiten reagieren deutlich sensibler auf Marktveränderungen als Anleihen mit kürzerer Bindungsfrist.
  • Länderrisiko: Politische oder wirtschaftliche Entwicklungen im herausgebenden Staat können sich negativ auf die Kurse und somit auf die Rendite der Staatsanleihen auswirken.
  • Kursschwankungen: Wenn Sie Staatsanleihen vor Ende der Laufzeit verkaufen, können sie von Kursschwankungen betroffen sein, da der Verkaufspreis vom aktuellen Marktzins und der Nachfrage abhängt.

Aktuelles zu Staatsanleihen in Österreich (12.2025)

Am 4. November 2025 gab die Republik Österreich eine zehnjährige Bundesanleihe heraus und nahm damit frisches Kapital auf. Das Emissionsvolumen (Summe des Kapitals) beträgt 862,5 Millionen Euro bei einer Rendite von rund 2,89 % p. a. zum Zeitpunkt der Emission. Nach dieser Transaktion seien über 90 % der für das Jahr prognostizierten Staatsanleihen-Emissionen abgeschlossen. Diese Angabe stellt keine Prognose dar.

Für 2025 peilt die OeBFA ein gesamtes Finanzierungsvolumen von rund 43 bis 47 Milliarden Euro an. Die OeBFA koordiniert die Ausgabe dieser Wertpapiere am Kapitalmarkt.

Aktuell steht folgender Termin laut Emissionskalender aus: 09.12.2025

Alternativen zu Staatsanleihen

Anlegerinnen und Anleger, die Wert auf feste Zinsen legen beziehungsweise Kursschwankungen vermeiden möchten, können Festgeld und Tagesgeld als Alternative zu Staatsanleihen in Betracht ziehen. Beide Anlageformen unterliegen der EU-weit harmonisierten nationalen Einlagensicherung, die Beträge bis zu 100.000 € pro Bank und Person absichert.

Festgeld bietet Ihnen eine feste Verzinsung über eine bestimmte Laufzeit – meist zwischen 3 Monaten und 10 Jahren. Das Geld bleibt während der Laufzeit gebunden und steht Ihnen danach inklusive den ausgezahlten Zinsen wieder zur Verfügung – ideal für planbare Erträge.

Tagesgeld kann sich für Sie eignen, wenn Sie Flexibilität wünschen. Im Vergleich zum Festgeld verändert sich beim Tagesgeld der Zinssatz im Laufe der Zeit. Dafür verfügen Sie jederzeit und in voller Höher über Ihr angelegtes Geld. Ein Tagesgeldkonto eignet sich beispielsweise für das Parken eines Notgroschens, um unvorhergesehene Ausgaben zu begleichen.

Bei Raisin erhalten Sie derzeit Festgeldzinsen von bis zu 3,00 % p. a. und Tagesgeldzinsen von bis zu 2,01 % p. a.

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Risikohinweis: Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Alle ausführlichen Informationen können Sie unter Risikohinweise nachlesen.

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