ETF Kosten

Transaktionskosten, TER und Tracking-Differenz

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Das Wichtigste in Kürze
  • Kosten: Die laufenden Kosten eines ETFs werden in der TER (Total Expense Ratio) beziehungsweise Gesamtkostenquote zusammengefasst. Diese beträgt in der Regel zwischen 0,00 % und 0,50 % der Anlagesumme.

  • Transaktionskosten: Handelskosten fallen an, wenn Wertpapiere wie Aktien im ETF umgeschichtet werden, beispielsweise im Rahmen eines Rebalancings. Diese Kosten bleiben in der TER unberücksichtigt.

  • Kosteneffizienz: Passive ETFs und ETF-Sparpläne weisen kosteneffizientere Strukturen als aktive Fonds auf. Denn bei aktiven Fonds übernimmt ein Fondsmanagement gegen Gebühr den Kauf und Verkauf von Wertpapieren, um die Rendite zu maximieren.

Was kostet ein ETF?

Die Kosten von ETFs sind von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Sie entstehen in drei verschiedenen Investmentphasen:

  1. Kosten beim Kauf von ETF-Anteilen
  2. Kosten während einer laufenden Investition
  3. Kosten beim Verkauf von ETF-Anteilen

1. Kosten beim Kauf von ETF-Anteilen

Beim Kauf von ETFs erhebt der Broker oder Anbieter eine Gebühr. Diese kann fest vereinbart sein oder prozentual auf die Anlagesumme berechnet werden. Zudem können Gebühren von Handelsplätzen anfallen, beispielsweise von der Börse, an der der ETF gehandelt wird.

2. Kosten während einer laufenden Investition

Während Kapital in einen ETF investiert ist, fallen laufende Kosten an, die in der TER (Total Expense Ratio) zusammengefasst werden. Diese beträgt in der Regel zwischen 0,00 % und 0,50 % der Anlagesumme. Zusätzlich können Transaktionskosten entstehen, wenn Wertpapiere wie Aktien im ETF ausgetauscht oder umgeschichtet werden. Das kann im Rahmen eines Rebalancings oder bei der Anpassung des ETFs an den zugrundeliegenden Index vorkommen.

3. Kosten beim Verkauf von ETF-Anteilen

Beim Verkauf von ETF-Anteilen können Broker und Anbieter sowie die Handelsplätze Transaktionskosten erheben. Zudem ist beim Verkauf auf den Spread (Handelsspanne) zu achten. Der Kaufpreis auf einem Handelsplatz wird stets höher angesetzt als der Verkaufspreis. Diese Differenz wird als Spread bezeichnet. Die Spanne kann sehr gering sein und bei unter 0,10 % liegen.

Außerhalb der Handelszeiten oder bei ETFs mit geringem Handelsvolumen kann der Spread größer sein. Würde ein Anleger Anteile an einem ETF kaufen und diese direkt wieder verkaufen, würde durch den Spread eine reale Wertminderung entstehen. Durch den Spread sind Anleger direkt nach dem Kauf von ETF-Anteilen leicht im Minus, was jedoch durch eine positive Wertentwicklung in der Regel ausgeglichen werden kann. Daher kann es sich lohnen, ETFs langfristig zu halten.

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Was ist die TER und was ist in ihr enthalten?

TER bedeutet Total Expense Ratio und wird auf Deutsch Gesamtkostenquote genannt. Sie bildet alle laufenden Kosten einer Investition in Fonds beziehungsweise ETFs in einem zentralen Prozentsatz ab, um so maximale Transparenz bei der Produktauswahl zu schaffen. Sie enthält diverse Positionen, wie beispielsweise Verwaltungsgebühren, Lizenzkosten für den Index oder Vertriebskosten. Transaktionskosten beziehungsweise Handelskosten für Wertpapierkäufe und -verkäufe bleiben in der TER unbeachtet. Sie sind zusätzlich zur TER fällig. Folgende Kosten sind in der TER enthalten:

Verwaltungsgebühren

Passive ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, die die Wertentwicklung eines schon bestehenden Index nachbilden, wodurch ein aktives Management irrelevant ist. Dennoch werden sie verwaltet und das ruft Kosten hervor. In den Verwaltungsgebühren sind insbesondere Personalkosten und Softwarekosten beziehungsweise Betriebskosten enthalten. Das Personal überwacht den ETF und stellt sicher, dass dieser den zugrunde liegenden Index möglichst genau abbildet. Zudem werden Marktrisiken analysiert, Wertpapiere ge- und verkauft sowie die aktuellen ETF-Kurse bereitgestellt. Die Personalkosten sind jedoch geringer als bei Investmentfonds mit aktiven Fondsmanagement.

Softwarekosten entstehen dadurch, dass es smarte Computersysteme braucht, um den entsprechenden Index abzubilden. Weitere Kosten, die beispielsweise für Wirtschaftsprüfer und Revisionen anfallen, sind ebenfalls in dieser Position enthalten.

Depotkosten

ETFs investieren in Wertpapiere, die sich oftmals im Depot einer entsprechenden Depotbank befinden. Denn Fondsgesellschaften beziehungsweise ETF-Anbieter sind dazu angehalten, die Wertpapiere als Sondervermögen an einem anderen Ort als bei ihnen aufzubewahren. Für dieses Depot fallen in der Regel Gebühren an, die ebenso in der TER enthalten sind.

Lizenzen

Um einen ETF aufzusetzen und einen Index nachzubilden, ist eine Lizenz notwendig. Diese sind je nach Index hochpreisiger oder preiswerter. Die Kosten fließen mit in die TER ein.

Zusätzliche ETF-Kosten

Die TER fasst lediglich die laufenden Kosten zusammen. Hinzu kommen weitere Kosten, die bei einer Anlage in ETFs entstehen können. Dazu gehören Transaktionskosten und Swap-Gebühren.

Transaktionskosten

ETFs können verschiedene Replikationsmethoden nutzen, um einen Index abzubilden. Wenn ETFs einen Index physisch nachbilden, kaufen und verkaufen sie im identischen Verhältnis die Titel, die auch im Index vertreten sind. Findet eine synthetische Replikation statt, stellen ETF-Anbieter ein individuelles Portfolio aus Derivaten zusammen. Derivate sind solche Wertpapiere, deren Preis sich von anderen Wertpapieren ableitet. In beiden Fällen entstehen Transaktionskosten beziehungsweise Ordergebühren für den Kauf und Verkauf von einzelnen Titeln. Sie sind meist der stärkste Kostenfaktor bei einem ETF.

Insbesondere bei Indizes mit vielen Titeln und hohem Handelsvolumen können die Ordergebühren stark zunehmen. Deshalb bilden manche ETFs ihren Index anstatt im Verhältnis 1:1 beziehungsweise im selben Verhältnis eher insgesamt eine geringere Anzahl an Wertpapieren im Vergleich zum Index ab. Da sich diese effektiven Transaktionskosten kaum vorhersehen lassen, bleiben sie in der TER unberücksichtigt.

Swap-Gebühren

Bildet ein ETF einen Index über die synthetische Replikation ab, werden diese ETFs als Swap-ETFs bezeichnet. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Rendite eines Index künstlich über den Kauf und Verkauf von Derivaten herstellen. Das funktioniert beispielsweise mit Swaps. Swaps sind Tauschgeschäfte zwischen zwei Vertragspartnern, mit deren Hilfe die Rendite eines Index nachgebildet werden kann. Gebühren und Differenzen, die dabei auftreten, bleiben in der TER unberücksichtigt.

Tracking-Differenz: Was bedeutet das?

Die Tracking-Differenz ist die Differenz zwischen der Rendite des ETFs und der Rendite des Index. Eine negative Tracking-Differenz wird meist durch höhere Transaktionskosten auf Seiten des ETFs verursacht. Sie ist direkt mit den Transaktionskosten verbunden.

Vor allem physisch nachbildende ETFs, die dieselben Titel wie der Index kaufen, können eine negative Tracking-Differenz aufweisen. Bei einer 1:1-Replikation ist jeder Titel zu kaufen oder auszutauschen, den der Index kauft oder austauscht. Je mehr Transaktionen erforderlich sind, desto höher sind die Transaktionskosten. Durch diese Kosten kann sich der ETF vom Kurs des Index entfernen. Die Tracking-Differenz ist dadurch eine Kosten-Kennzahl, die die internen Kosten eines ETFs widerspiegeln kann. Die Kosten eines ETFs führen beispielsweise dazu, dass der ETF 1 % weniger Rendite erzielt als der zugrundeliegende Index.

Um so nah wie möglich an die Rendite des nachzubildenden Index herankommen zu können, sind die Kosten von ETFs und ETF-Sparplänen gering zu halten. Deshalb sampeln einige ETFs und Indexfonds Indizes. Sampeln bedeutet, dass der ETF den Index zwar physisch nachbildet, jedoch lediglich die wesentlichen Titel kauft, die den Kurs des Index in erster Linie bestimmen. Kleinere Titel werden außen vor gelassen und teils mit anderen individuellen Titeln oder Derivaten ersetzt.

In manchen Fällen kann die Tracking-Differenz positiv ausfallen. Profitiert ein ETF beispielsweise durch Wertpapierleihen oder entwickelt sich der ETF aufgrund des Samplings besser als der Index, kann die Rendite des ETFs höher ausfallen als die des Index.

Sämtliche ETFs und Indexfonds in den Portfolios der digitalen Vermögensverwaltung von Raisin werden physisch repliziert. Es finden keine Swap-Geschäfte statt, die die Transaktionskosten erhöhen können. Mit durchschnittlichen Kosten zwischen 0,36 % und 0,61 % inklusive jährlichem Rebalancing sind die ETF-Portfolios von Raisin kosteneffizient und bieten attraktive Renditechancen.

Was kostet ein ETF-Sparplan?

Bei einem Sparplan investieren Anleger regelmäßig – meist monatlich – einen bestimmten Betrag in einen ETF. Je nach Anbieter können zusätzliche Kosten für einen ETF-Sparplan anfallen, da ein Verwaltungsaufwand entsteht. Die Gebühr kann pro Ausführung des Sparplans prozentual auf die Sparrate berechnet werden oder ETF-Anbieter legen eine einheitliche Gebühr fest. Einige Anbieter erheben 0,00 % Gebühren für einen ETF-Sparplan. Bei Raisin können Anleger kostenlos ab einer Sparrate von 25 € einen Sparplan für die ETF-Portfolios der digitalen Vermögensverwaltung einrichten.

Wo stehen die Kosten von ETFs?

ETF-Anbieter stellen in der Regel für ihre ETFs ein Anlegerinformationsblatt sowie ein ETF-Factsheet zur Verfügung. Diese sind meist auf den Websites der ETF-Anbieter oder Broker zu finden. Bei einer Investition in einen ETF werden die Anlegerinformationen zudem übermittelt.

Das Anlegerinformationsblatt enthält eine Übersicht der Kosten, in der laufende Kosten, einmalige Kosten, wie Ausgabeaufschläge und Rücknahmegebühren, sowie sonstige Kosten wie Transaktionskosten aufgezählt sind. Das ETF-Factsheet liefert eine Kurzfassung der relevantesten ETF-Daten, wie der Gesamtkostenquote, Performance-Daten und der Art der Ertragsverwendung (thesaurierend oder ausschüttend).

Risikohinweis: Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Alle ausführlichen Informationen können Sie unter Risikohinweise nachlesen.