Zinsentwicklung: Der Zinsradar von Raisin (12/2025)

Aktuelle Sparzinsen, Kreditzinsen und Bauzinsen im Zinsradar

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Das Wichtigste in Kürze

  • Geldpolitik: Einen erheblichen Einfluss auf die Zinsentwicklung von Sparzinsen und Kreditzinsen hat die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Bauzinsen hingegen orientieren sich am Anleihenmarkt, der wiederum von den Leitzinsen der EZB beeinflusst wird.

  • Aktuell: Die Zinsen bleiben auf einem attraktiven Niveau, trotz der Zinssenkungen durch die EZB seit fünf Jahren und der Pausierung der Zinsanpassungen beim letzten Zinsentscheid. Mit dem Zinsradar von Raisin behalten Sie die Zinsentwicklung stets im Blick.

     

  • Zinsprognose: Ob die Zinsen in Zukunft weiter fallen oder wieder steigen, ist schwer vorherzusagen. In Prognosen zur Zinsentwicklung wird jedoch angenommen, dass die derzeitige Inflation das Zinsniveau weiter sinken lassen könnte.

Zinsradar: Die aktuelle Zinsentwicklung auf einen Blick

Zuletzt aktualisiert: 01.12.2025

Mithilfe eines Zinsradars verschaffen Sie sich einen Überblick über die aktuelle Zinsentwicklung in Deutschland und Europa. Dabei wird die Zinsentwicklung von Sparzinsen für Anlagen in Tagesgeld und Festgeld sowie von Kreditzinsen und Bauzinsen betrachtet.

Mitte 2022 läutete die Europäische Zentralbank (EZB) aufgrund der hohen Inflation, die als Folge der Coronapandemie und der steigenden Energie- und Rohstoffpreise auftrat, die Zinswende ein. Die EZB erhöhte die Leitzinsen Schritt für Schritt, bis sie im September 2023 ihren Höchststand von 4,50 % erreichten. Im Juni 2024 fand eine Senkung der Zinsen um 0,25 Prozentpunkte statt. Weitere Zinssenkungen folgten, um auf die sich verändernde Wirtschaftslage und die Entwicklung der Inflation zu reagieren. 

Die EZB begann mit einer restriktiven Geldpolitik, als sie die Leitzinsen aufgrund der hohen Inflation anhob. Später folgte eine Phase expansiver Geldpolitik, als die Zentralbank die Zinsen wieder senkte, um die Wirtschaft zu unterstützen. Mit dem aktuellen Zinsentscheid im Jahr 2025 (Stand: 12.2025), laut dem die Leitzinsen unverändert geblieben sind, signalisierte die EZB einen Übergang zu einer neutralen Geldpolitik.

Galt bisher der Hauptrefinanzierungszins als entscheidender Zinssatz der EZB, rückt bei den Leitzinsen aktuell der Einlagenzins in den Vordergrund. Laut Angaben der EZB ist dieser richtungsweisend für ihren geldpolitischen Kurs. Die aktuellen Zinssätze der EZB lauten (Stand: 12.2025):

  • Einlagefazilität: 2,00 %
  • Hauptrefinanzierungssatz: 2,15 %
  • Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität: 2,40 %

Einfluss der EZB auf Sparzinsen

Die Zinspolitik der EZB wirkt sich unter anderem direkt auf die Sparzinsen aus. Während der Niedrigzinsphase in den Jahren zuvor erhielten Sparerinnen und Sparer auf Tages- und Festgeldanlagen oftmals nur minimale oder gar keine Zinsen. Mit den deutlichen Zinserhöhungen der EZB ab 2022 begannen die Banken, diese höheren Zinsen nach und nach an ihre Kunden weiterzugeben. Inzwischen zeichnet sich jedoch eine Trendwende ab. Mit der Erwartung sinkender Leitzinsen und den ersten vorsichtigen Anpassungen der Banken gehen die Sparzinsen wieder leicht zurück.

Trotz der sinkenden Zinsen erhalten Sie nach wie vor attraktive Zinsen für Spareinlagen wie Tagesgeld und Festgeld. Die Festgeldzinsen liegen je nach Laufzeit bei Raisin aktuell bei bis zu 3,15 % p. a. und die Zinsen für Tagesgeld bei 2,05 % p. a. 

Einfluss der EZB auf Kreditzinsen

In den Monaten und Jahren, in denen die EZB ihre Leitzinsen erhöhte, führte dies zu einem Anstieg der Kreditzinsen. Die Kreditzinsen erreichten im November 2023 mit durchschnittlich 8,48 % ihren Höhepunkt. Seitdem sind die Zinsen für Kredite wieder gesunken. Im Juli 2025 lagen die durchschnittlichen Kreditzinsen bei 7,58 %, im günstigen Marktsegment bei 6,28 % (Stand: 12.2025).

Einfluss der EZB auf Bauzinsen

Obwohl sich die Bauzinsen hauptsächlich am Anleihenmarkt und weniger direkt an den Leitzinsen der EZB orientieren, führten die Zinserhöhungen der EZB dazu, dass die Zinssätze für Anleihen stiegen, was wiederum die Bauzinsen beeinflusste. Bis zur letzten Zinserhöhung durch die EZB erhöhten sich ebenso die Bauzinsen. Seitdem die Leitzinsen auf einem vergleichsweise hohen Niveau bleiben, sind die Bauzinsen wieder leicht gesunken. Aktuell bewegen sie sich zwischen 3,33 % und 3,96 %, je nach Länge der Sollzinsbindung (Stand: 12.2025). 

Die Sollzinsbindung bezeichnet den Zeitraum, in dem der Zinssatz für ein Baudarlehen festgeschrieben ist. Eine längere Sollzinsbindung führt dazu, dass Ihre Bauzinsen höher ausfallen, da Banken das Zinsrisiko über einen längeren Zeitraum absichern. Kurzfristige Zinsbindungen bieten Ihnen dagegen oft günstigere Bauzinsen, da das Risiko für die Banken geringer ist.

Was ist die Zinsentwicklung und wie funktioniert sie?

Die Zinsentwicklung beschreibt, wie sich Zinssätze im Zeitverlauf verändern, etwa für Sparprodukte wie Tagesgeld oder Festgeld oder für Kredite. Dabei können sich die Zinsen je nach wirtschaftlicher Lage, Geldpolitik oder Kapitalmarktlage erhöhen oder senken.

Die Entwicklung der Zinsen folgt im Wesentlichen dem Zusammenspiel von Geldpolitik, Kapitalmärkten und dem Verhalten der Banken. Ein zentraler Einflussfaktor ist dabei die Europäische Zentralbank. Sie steuert mit den Leitzinsen, insbesondere mit dem Einlagenzins, zu welchen Konditionen sich Banken kurzfristig Geld leihen oder anlegen können. Dieser Leitzins wirkt sich indirekt auf die Habenzinsen aus. Hierbei handelt es sich um die Zinsen, die Banken an Sparerinnen und Sparer zahlen, etwa auf Tagesgeld oder Festgeld. Würden Leitzinsen und aktuelle Habenzinsen weit auseinanderliegen, wären Spareinlagen als weitere Möglichkeit der Finanzierung für Banken zu teuer. Daher gleichen sie die Habenzinsen stets an das aktuelle Zinsniveau der EZB an.

Neben der Geldpolitik spielen andere Faktoren eine Rolle bei der Zinsentwicklung, etwa die konjunkturelle Entwicklung, das Sparverhalten der Bevölkerung oder länderspezifische wirtschaftliche Rahmenbedingungen. So zeigte sich im Jahr 2024, dass Sparzinsen im EU-Ausland zum Teil deutlich über dem deutschen Niveau lagen. Ein Blick über die Landesgrenzen hinweg kann sich daher lohnen, um dort zum Beispiel ein Tagesgeldkonto zu eröffnen und von den höheren Tagesgeldzinsen zu profitieren.

Die Entwicklung der Leitzinsen der Europäischen Zentralbank von 2000 bis 2025.

Die Zinsentwicklung wirkt sich unterschiedlich auf die verschiedenen Möglichkeiten der Geldanlage aus. Der Zinsverlauf beeinflusst Tagesgeld stärker als Festgeld. Das liegt daran, dass der Zinssatz bei einem Festgeldkonto für die gesamte Laufzeit festgelegt ist und unverändert bleibt. Ein Tagesgeldkonto hingegen ist unbefristet und wird variabel verzinst. Das bedeutet, die Zinsen passen sich jederzeit an die aktuellen Marktzinsen an.

Liniendiagramm zu den Pfandbriefrenditen in Prozent.

Für die Entwicklung der Bauzinsen sind die Leitzinsen der EZB ebenfalls relevant, jedoch auf einem Umweg: Die EZB Leitzinsen beeinflussen die Anleihenmärkte, die wiederum für die Bauzinsen ausschlaggebend sind. Die Bank, die den Kredit vergibt, legt den Zinssatz über einen langen Zeitraum, zum Beispiel 15 Jahre, fest und sichert Ihnen diese Zinsbindung für Ihre Finanzierung vertraglich zu.

Um eine realistische Abschätzung zur Zinsentwicklung in diesem Zeitraum abzugeben, schaut die Bank auf den Anleihenmarkt, insbesondere auf langfristige Bundesanleihen und Pfandbriefe. Die Bank leiht sich das Geld, das sie Bauherrinnen und Bauherren als Kredit vergibt, beispielsweise über Pfandbriefe.

Welche Geldanlage lohnt sich bei der aktuellen Zinsentwicklung?

Das Zinsniveau für Tagesgeld und Festgeld bleibt aktuell auf einem attraktiven Niveau, was diese Anlageformen besonders für Sparerinnen und Sparer interessant macht. Auf Girokonten und Sparbücher hatten die Zinsanpassungen der letzten Jahre wenig Einfluss, das Zinsniveau dieser klassischen Sparkonten ist weiterhin niedrig. Daher ist es sinnvoll, Erspartes auf einem Festgeld- oder Tagesgeldkonto anzulegen.

Tagesgeld und Festgeld sind moderne, verzinste Sparkonten bei einer Bank. Auf das Guthaben auf einem Tagesgeldkonto können Sie täglich in voller Höhe zugreifen. Festgeld hingegen bindet das Kapital für eine bestimmte Laufzeit. Dafür erhalten Sie einen im Voraus festgelegten Zinssatz, was Planungssicherheit schafft. Das Geld steht Ihnen am Ende der Laufzeit wieder zur Verfügung. Die Laufzeit variiert zwischen wenigen Monaten und mehreren Jahren. Eine vorzeitige Kündigung ist in der Regel ausgeschlossen. Aktuell erhalten Sie bei Raisin Festgeldzinsen bis zu 3,15 % p. a., während die Zinsen für Tagesgeld bei 2,05 % p. a. liegen. 

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Wie ist die aktuelle Zinsprognose für 2025?

Der zukünftige Zinsverlauf ist von der Zinspolitik der EZB abhängig, da sich die Zinsgebung der Banken und Finanzinstitute am Einlagenzins der Zentralbank orientiert. Im September 2025 hat die EZB ihre Leitzinsen weitgehend unverändert gelassen, nachdem sie diese in früheren Monaten bereits mehrfach gesenkt hatte. Die Inflation bewegt sich derzeit mit 2,30 % (Stand: 12.2025) nahe dem Zielwert von etwa 2,00 %. Expertinnen und Experten gehen für das Jahr 2025 davon aus, dass es zu weiteren leichten Anpassungen der Leitzinsen kommen kann. Sie erwarten jedoch keine drastischen Senkungen, solange Inflation und Konjunktur relativ stabil bleiben. Für Kreditzinsen, Baufinanzierungen und Sparprodukte heißt das:

  • Bei Sparprodukten (Tages- und Festgeld) könnten die Banken weiterhin auf die Anpassungen der Leitzinsen reagieren und die Konditionen in gewissem Maße ändern.
  • Kreditzinsen könnten moderat nachgeben, insbesondere bei kürzeren Laufzeiten und variablen Konditionen.
  • Bauzinsen werden sich langsamer anpassen, da sie stark von Anleihemärkten und langfristigen Renditen abhängen.

Wie nutzen Sie die aktuelle Zinsentwicklung für sich?

Die aktuelle Zinsentwicklung eröffnet nach wie vor Chancen, sei es durch die Sicherung noch attraktiver Sparzinsen, die günstige Aufnahme von Krediten oder durch Investitionen in breit gestreute Anlageformen. Entscheidend ist, die eigene Finanzstrategie an den Zinszyklus anzupassen.

Wer eine Finanzierung plant, profitiert bei einer expansiven Geldpolitik in der Regel von Zinssenkungen. Derzeit ist die Entwicklung der Kreditzinsen jedoch uneinheitlich: Während einige Kreditarten, wie etwa Baukredite, in den letzten Monaten stabil geblieben oder sogar leicht gesunken sind, sind andere, wie variabel verzinste Kredite, aufgrund der vorherigen Leitzinserhöhungen der EZB teurer geworden. 

Auch für Anlegerinnen und Anleger spielt die Zinsentwicklung eine zentrale Rolle. Festgeld eignet sich, um in einem Umfeld fallender Zinsen langfristig planbare Erträge zu sichern. Tagesgeld dagegen bietet Flexibilität und ist besonders sinnvoll für den Notgroschen, da sich die Konditionen kurzfristig anpassen.

Darüber hinaus stärken sinkende Leitzinsen oft Anleihen und können Aktienmärkte beflügeln. Beispielsweise lassen sich mit ETFs (Exchange Traded Funds) Aktien, Anleihen und andere Anlageklassen kosteneffizient kombinieren. Raisin bietet dafür einen direkten Zugang mit der digitalen Vermögensverwaltung. Dort stehen vorkonfigurierte ETF-Portfolios zur Verfügung, die an unterschiedliche Anlagestrategien und Risikoprofile angepasst sind.

Die Wahl zwischen Tagesgeld, Festgeld und ETFs hängt neben dem aktuellen Zinsniveau von Ihrem Anlagehorizont und Ihrer Risikobereitschaft ab. Wenn Sie den Zinsradar beobachten und regelmäßig Ihre Strategie überprüfen, erhalten Sie die Möglichkeit, von der Zinsentwicklung zu profitieren und Ihre finanziellen Ziele zu erreichen.

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Risikohinweis: Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Alle ausführlichen Informationen können Sie unter Risikohinweise nachlesen.